| Wenn Zeit keine 
    Rolle spielt und der Weg wichtiger ist als das Ziel, dann liegen, gehen, 
    schlafen und essen Sie richtig, auf einem Kreuzfahrtschiff. 
    Hier ein paar goldene Regeln für Neueinsteiger  Die Reise auf dem Meer, sanft und leise, 
    wunderbar altmodisch und so erholsam, wird nun auch in Deutschland zum 
    Renner bei den Ferienbuchungen. Jeden Tag zauberhafte Inseln oder aufregende 
    Hafenstädte vorgeführt zu bekommen - und alles ohne Kofferpacken, das zieht 
    wie ein Magnet an: christliche Seefahrt mit Eleganz und Etikette, ein paar 
    Tage im (erschwinglichen) Luxus schwimmen.  Für Landratten, die zu Seebären werden 
    wollen und den Komfort der Langsamkeit auf den Wellen erleben möchten, ein 
    paar goldene Regeln vor dem Ablegen und Antworten auf die Fragen der 
    Neueinsteiger.  Kabinenwahl: Das Angebot variiert 
    gewöhnlich von der engen Vierbett-Innenkabine bis zur geräumigen Suite. 
    Preis und Komfort erhöhen sich von innen nach außen und von unten nach oben 
    bei gleich bleibendem Angebot aller Bord-Facilitäten für jeden Passagier. 
    Eine Außenkabine ist also erheblich teurer als eine Innenkabine 
    vergleichbarer Größe, obwohl die klimatisierte Luft die gleiche ist (nur der 
    Ausblick nach draußen fehlt eben). Auch werden Kabinen gleichen Standards 
    zumeist mit jedem aufsteigenden Deck teurer.  Es ist eine Grundsatzentscheidung, ob man 
    für den gleichen Preis eine Preiswert-Kabine auf einem Luxusschiff nimmt 
    oder eine Suite auf einem Preiswert-Schiff.  Seekrankheit: Kreuzfahrtschiffe fahren 
    fast stets auf Sonnenrouten in Schönwettergebieten, wo Starkwinde und Stürme 
    selten sind. Stabilisatoren reduzieren die einstige Schaukelei auf ein 
    erträgliches Maß, und der Schiffsarzt hält Pillen und Pülverchen bereit, die 
    Wunder wirken. Niemand muss heute mehr seekrank 
    werden!  Kleidervorschriften: Kleidungszwänge an 
    Bord sind heutigentags auch auf konservativen Schiffen bereits sehr 
    liberalisiert. Auf einigen Kreuzfahrtschiffen gilt man inzwischen schon im 
    dunkelblauen Clubblazer zum Captain's Diner als overdressed. 
     Trinkgelder: Hierzu gibt es überwiegend 
    bereits klare Prospektangaben (pro Person zwischen drei und 9 Euro pro Tag). 
    Doch immer mehr Schiffe gehen dazu über, die Trinkgelder mit im 
    Passagierpreis unterzubringen oder ihrem Service-Personal sogar die Annahme 
    zu verbieten.   Passagieralter: Ist eine Kreuzfahrt nur 
    etwas für alte Leute? Es gilt die Regel: Je teurer das Schiff und je länger 
    die Reise, desto älter das Publikum. Ein kreuzfahrtversiertes Fachreisebüro 
    wird Kunden ganz sicher verlässlich beraten und dafür Sorge tragen, dass man 
    auf das richtige Schiff kommt. 45 Prozent aller 
    amerikanischen Kreuzfahrer sind unter 35 Jahre alt!  Bordverpflegung: Sie ist zugegebenermaßen 
    nicht nur reichlich, sondern wird auch fast stündlich in Form von bis zu 
    zwölf Haupt- und Nebenmahlzeiten sowie Snacks offeriert. Doch niemand zwingt 
    einen, mehr zu essen als einem gut tut, oder hindert ihn daran, dann 
    aufzuhören, wenn er satt ist. Zudem gibt es heute kaum noch Schiffe, die auf 
    ihrer Speisekarte kein spezielles Schlankheitsmenü, eine kalorienarme Diät 
    oder Vollwertkost verzeichnet haben.  
    Sport: Angst vor zu wenig Bewegung? Sie ist ganz und gar 
    unbegründet: Nicht nur, dass Kreuzfahrtschiffe über einen oder mehrere 
    Swimmingpools verfügen (oftmals auch einen Whirlpool), es ein Fitness-Center 
    mit modernsten Trimmgeräten gibt und eine Sauna nebst Masseur. Es bietet 
    sich außerdem Gelegenheit zu vielfältiger Betätigung, wie Tischtennis, Shuffle-Board, Paddle-Tennis, Volleyball, Jogging und Frühsport, Aerobic, 
    Tanzunterricht sowie zu sportlichen Turnieren aller Art. Fakultative Ausflüge (Teilnahme nach 
    eigenem Ermessen): Versierte Kreuzfahrer raten davon ab, sämtliche 
    Landausflüge bereits mit der Schiffspassage zusammen zu buchen. An Bord gibt 
    es zumeist ausführliche Lichtbild-Vorträge mit genauer Schilderung, was auf 
    jedem Ausflug geboten wird, wie lange die Busfahrt dauert, ob strapazenreich 
    oder auch für ältere Teilnehmer geeignet. Außerdem macht der Newcomer oft 
    den Fehler, zu viele Ausflüge zu buchen (und im Voraus zu bezahlen); nach 
    Vertrautwerden mit dem Bordleben bedauert er solche selbst verordnete 
    Hektik. Er würde lieber mal während einer halbtätigen Liegezeit auf dem 
    Schiff bleiben oder einen ganzen Tag lang mit neu gewonnenen Freunden auf 
    eigene Faust einen Landgang unternehmen.  Garderobe: Wer den Koffer für eine 
    Schiffsreise packt, nimmt das mit, was er auch für einen Landurlaub 
    benötigen würde: bequeme, praktische, den klimatischen Verhältnissen 
    angepasste, pflegeleichte Bekleidung für das Schiff und die Landausflüge 
    (bequeme, flache Schuhe an Bord und feste strapazierbare für die Ausflüge); 
    Badebekleidung und Sportdress; Kopfbedeckung, Sonnenbrille und Sonnencreme 
    mit hohem Lichtschutzfaktor. In den klimatisierten Innenräumen ist es 
    gewöhnlich kühl - also auch für die Tropen etwas Wärmeres mitnehmen. 
     Arzt an Bord: Der Bordarzt hat feste 
    Sprechstunden, in akuten Fällen kommt er in die Kabine (bestimmte Schiffe 
    sind zu bestimmten Abfahrtsterminen auf Dialyse-Patienten eingerichtet). 
    Seine Rechnung wird von der Auslandskrankenversicherung erstattet - wenn das 
    Schiff während der fraglichen Reise jedoch die europäischen Gewässer 
    verlässt, vielfach nur bei weltweiter Gültigkeit. Selbstverständlich nimmt 
    man einen ausreichenden Vorrat der täglich einzunehmenden Medikamente mit.
     Windstärke auf See: 
    Nicht immer ist die See für Kreuzfahrer glatt und ruhig, und es weht ein 
    laues Lüftchen. Damit Sie wissen, was die Zahlen bedeuten, die an 
    stürmischen Tagen bekannt gegeben werden, die folgenden Informationen. Die 
    Stärke der Winde wird nach der Windgeschwindigkeit von null (Windstille: 
    spiegelglatte See) bis Windstärke 12 (Orkan: tobende See, mit Schaum und 
    Gischt gefüllt) unterteilt. Einige Beispiele: Windstärke 3: schwache Brise 
    (3,4 bis 5,4 Meter/Sekunde Geschwindigkeit), 5: frische Brise (8 bis 10,7 
    Meter/Sekunde, mäßig lange Wellen), 9: Sturm (20,8 bis 24,4 Meter/Sekunde, 
    11 bis 12 Meter hohe Wellen). Bei Windstärke 9 wird's sehr ungemütlich an 
    Bord, doch kommt dies auf den berechneten Routen selten vor. 
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